
Welche Cannabinoide zur Selbstbehandlung sollten Sie kennen?
Wenn Sie an Cannabinoide denken, haben Sie automatisch CBD und THC als die beiden bekanntesten Hanfbestandteile im Kopf. Das eine wirkt berauschend, das andere beruhigend. Tatsächlich kommen in natürlichem Hanf über 100 verschiedene Cannabinoide vor, die immer interessanter werden. Forscher untersuchen das medizinische Potenzial und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass auch Vorstufen von Cannabinoiden wirksam bei verschiedenen Beschwerden sein könnten.
Cannabispflanzen enthalten über 100 verschiedene Cannabinoide.
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CBD und das dazugehörige CBDA
Wenn wir von nicht-psychoaktiven Cannabinoiden sprechen, ist CBD der bekannteste Vertreter. Es wird bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt, angefangen von chronischen Schmerzen bis hin zu Schlafstörungen. Da CBD kaum Nebenwirkungen hat, ist es für viele Menschen eine willkommene Ergänzung zur Schulmedizin.
Kennen Sie auch Cannabidiolsäure (CBDA)? Dabei handelt es sich um die Vorstufe von CBD, die in frischen Hanfpflanzen vorkommt. Werden die Pflanzenbestandteile erhitzt oder lange gelagert, wandelt sich CBDA in CBD um. Laut ersten Erkenntnissen könnte CBDA noch stärker auf das körpereigene Endocannabinoid-System wirken, ganz besonders wenn es um Beschwerden des Magens oder um Entzündungen geht.
THC und THCA im Überblick
Bei den psychoaktiven Cannabinoiden ist THC der Spitzenreiter. Es ist der Inhaltsstoff, der für den Rausch beim Cannabiskonsum verantwortlich ist. Seit 2024 ist der Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland legal, sofern das neue Gesetz eingehalten wird. Verordnet wurde es aber schon länger, seit 2017 konnten einige Patienten bei bestimmten Voraussetzungen ein Cannabisrezept erhalten.
Mit Tetrahydrocannabinolsäure (THCA) gewinnt die natürliche Vorstufe von THC an Bedeutung. Wird sie nicht erhitzt, hat sie keine berauschende Wirkung, behält aber scheinbar ihre gesundheitlichen Benefits. Schauen Sie sich THCA hier an und entdecken Sie, in wie vielen Facetten es die Vorstufe des bekanntesten Cannabinoids bereits gibt.
CBN als unbekanntes Cannabinoid
Haben Sie schon einmal von CBN gehört? Falls nicht, ist das kein Wunder, denn das Abbauprodukt von THC ist weitgehend unbekannt. Altert eine Cannabispflanze, bildet sich CBN. Es wirkt weniger stark, ist aber immer noch leicht psychoaktiv. Besonders spannend scheint CBN für jene Menschen zu sein, die auf die beruhigenden Effekte von THC setzen, aber keinen klassischen Rausch erleben möchten.
Auch zur Schmerzlinderung soll CBN geeignet sein, wobei hier noch valide Studien fehlen. Bisheriges Wissen beruht auf den Aussagen von Anwendern. Viele THC-Produkte enthalten CBN, da es auf natürliche Weise beim Alterungsprozess der Pflanze gebildet wird. Als Monoprodukt steht es kaum zur Verfügung, da die Gewinnung eine lange Reifezeit der Cannabispflanze voraussetzt.
CBG, CBC und andere Varianten
Neben den bekannteren Cannabinoiden gibt es noch viele weitere Namen. Die Forschung entdeckt immer mehr Bestandteile der Hanfpflanze und intensiviert Untersuchungen. Hier eine kleine Übersicht von Cannabinoiden, die Sie kennen sollten:
Cannabigerol (CBG) gilt als die Mutter aller Cannabinoide, da es die Urform für die Weiterentwicklung von THC, CBD und allen anderen Varianten ist. CBG werden antibakterielle Eigenschaften nachgesagt, erforscht ist das aber noch nicht.
Cannabichromen (CBC) soll laut erster Anwenderberichte entzündungshemmend wirken und einen positiven Einfluss auf die Haut haben.
Eines haben all die bisher bekannten Cannabinoide gemeinsam. Sie sind natürliche Bestandteile von Nutzhanf und entwickeln sich ohne äußeres Zutun. Dem entgegen stehen synthetisch hergestellte Cannabinoide wie z.B. HHC. Hier wird die Eigenschaft der Hanfpflanze als Vorbild genommen, um einzigartige neue Kombinationen zu entwickeln.